Gerade für knapp 1.000 Euro eine neue DJI Mini 3 Pro Drohne gekauft und jetzt fehlt noch der passende Koffer für den sicheren Transport? Das Unternehmen B&W verspricht mit dem Outdoor.Case Type 2000 das perfekte Produkt im Angebot zu haben. Wir haben den Test für euch gemacht.
Zugegeben: Die DJI Mini 3 Pro (zu unserem Testbericht) ist so klein, dass man sie ganz einfach ohne großen Schutz im Rucksack verschwinden lassen könnte. Wer jedoch darauf aus ist, dass die kleine Ultraleicht-Drohne ein wenig länger hält, hat sich vielleicht bereits über eine robustere Art des Transports und der Aufbewahrung Gedanken gemacht.
Wer die Mini 3 Pro vielleicht sogar beruflich oder im professionellen Kontext einsetzt, wird schon lange darauf gekommen sein, dass nur ein Koffer wirklichen Schutz gegen (versehentlichen) Außeneinwirkungen bietet. Uns ist jedoch vollkommen bewusst, dass ein Koffer nicht für jeden Anwender die richtige Wahl sein muss, um eine leichte Kompaktdrohne zu transportieren. Wer auf maximalen Schutz aus ist, kommt aber an einem Koffer kaum vorbei.
Am Anfang des Testberichtes möchten wir euch darüber informieren, dass das Produkt direkt vom Hersteller für einen Test zur Verfügung gestellt wurde. Diese Tatsache hat aber keinen Einfluss auf die Objektivität unserer Meinung/das Testergebnis.
Inhalt
Cases of Success?
Bisher ist B&W unter dem vollständigen Namen B&W International aufgetreten. Seit Kurzem bewirbt das nordrhein-westfälische Unternehmen sein Brand aber unter dem Slogan „Cases of Success“. Ob sich dieser Anspruch auch in dem neuen Outdoor.Case der Type 2000 Serie für die DJI Mini 3 Pro wiederfindet, klären wir im folgenden Test.
Wie bereits in unseren vorhergehenden Testberichten zu B&W-Koffern für die DJI Mini 2 und die Mavic Air 2 sowie die Mavic 3 Serie erwähnt, setzt das Unternehmen auf ein modulares Produktportfolio mit fix definierten Koffergrößen. Diese werden dann, je nach zu verstauendem Produkt, mit speziell entwickelten und passgenauen Einsätzen versehen, um die Drohnen, Actioncam oder Kamera zu schützen.
Insgesamt besteht die Outdoor.Case-Serie dabei aus folgenden Größen:
- Type 500: 2,3 Liter
- Type 1000: 4,1 Liter
- Type 2000: 6,6 Liter
- Type 3000: 11,7 Liter
- Type 4000: 16,6 Liter
- Type 5000: 22,11 Liter
- Type 6000: 32,6 Liter
Für die DJI Mini 3 Pro inklusive Zubehör genügt wenig verwunderlich die Type 2000 Version aus, die mit einem Bruttovolumen von 6,6 Litern daherkommt. Oder anders gesagt: Genug Volumen für ein ordentlich dickes Inlay, um die DJI Mini 3 Pro zu schützen.
Outdoor.Case Type: Außen hart, innen passgenau
Wie bereits in unseren vorhergegangenen Testberichten zu Modellen der Outdoor.Case-Serie beschrieben, handelt es sich bei den Produkten um professionelle Koffer, die aus extrem widerstandsfähigem Polypropylen gefertigt werden.
Damit ist der Type 2000 Koffer resistent gegen Schläge und macht den Koffer in einem weiten Temperaturbereich von -30° C bis +80° C temperaturstabil. Das ist nicht ganz uninteressant, wenn ihr den Koffer beispielsweise auf dem Dach eines Fahrzeuges transportieren wollt.
Selbst bei der kleinen Type 2000-Größe kommen bereits robuste Verschlüsse zum Einsatz, die den Deckel im geschlossenen Zustand festhalten. Gekontert werden diese durch ein stabiles Scharnier auf der Kofferrückseite. Die Verschlüsse auf der Vorderseite werden dabei im geschlossenen Zustand von zwei Rippen umschlossen und sind somit bei Stößen geschützt.
Der kleine Koffer lässt sich auch abschließen. Dazu sind zwei Ösen vorhanden, in die optionale Vorhängeschlösser mit einem Durchmesser von 4,5 mm eingesetzt werden können.
Im Inneren des Deckels sorgt eine umlaufende Gummilippe dafür, dass der Type 2000 Koffer die IP67-Schutzart gegen das Eindringen von Staub und Wasser erfüllt. Konkret bedeutet das, dass der Mini 3 Pro Koffer als vollständig staubdicht gilt. In Bezug auf Wasser ist ein Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen gegeben. In unseren Tests haben weder Schnee noch starker Regen bisher zum Versagen der Dichtung geführt.
In jedem Fall würde uns unsere Drohne lieber in einem Outdoor.Case von B&W aus Versehen beim Kanufahren in den See fallen, als einfach nur so in einem Rucksack verpackt.
Abschließend sei auch bei diesem Koffermodell noch das automatische Druckausgleichsventil erwähnt, das durch die Dichtigkeit des Koffers notwendig ist, um die Kiste auch bei Druckunterschieden noch einfach aufzubekommen.
Das Leergewicht von 1,1 kg geht dabei vollkommen in Ordnung und der Koffer lässt sich auch beladen dank des gummierten Griffes auch über längere Strecken bequem in der Hand tragen.
Neues Zuhause für die DJI Mini 3 Pro und DJI RC?
So wirklich spannend wird die Sache erst mit dem richtigen Inlay. So nennen sich die Formen aus Schaumstoff, die genau in das Innere des Type 2000 Koffers passen. In diese Inlays sind dann Fächer gefräst, die exakt die einzelnen Komponenten der DJI Mini 3 Pro Drohne aufnehmen.
Hier schafft es B&W erfreulicherweise auch bei dem neuen Koffermodell für die Mini 3 Pro wieder eine sehr hohe Passgenauigkeit der einzelnen Fächer abzuliefern, was wiederum für einen guten Schutz der einzelnen Teile sorgt.
Das Layout des Inlays für die Mini 3 Pro besteht dabei ab sofort nur noch aus einem Hauptteil und ist nicht mehr in zwei Ebenen geteilt, wie es noch bei dem Koffer für die DJI Mini 2 der Fall war.
Die Drohne selbst findet prominent in der unteren linken Ecke Platz. Hier kann also die Mini 3 Pro im zusammengefalteten Zustand inklusive Gimbal-Cover und einem eingesetzten Flugakku sicher eingelassen werden. Unter der Ebene für die Drohne ist noch ein universelles Fach eingebaut, das sich mit einem dünnen Deckel verschließen lässt. Hier könnt ihr solch Dinge, wie Speicherkarte oder ND-Filter unterbringen.
Gleich über dem Drohnenfach findet sich die Aussparung für die Fernsteuerung. Hier ist das B&W-Inlay wieder schön flexibel gestaltet, sodass es keinen Unterschied macht, ob ihr die Mini 3 Pro mit der neuen DJI RC (zum Testbericht) oder dem RC-N1 Standardcontroller erworben habt. Sollte letzteres der Fall sein, liegen drei kleine Adapterteile aus Schaumstoff bei, sodass der Smartphone-Controller wackelfrei verstaut werden kann. Für beide Controller-Modelle gilt, dass die Steuerknüppel stets montiert bleiben können, was wir super finden.
Auf der rechten Seite des Inlays finden sich die beiden übrigen Fächer. Die obere quadratische Ausfräsung ist ein zweites Universalfach, dass man beispielsweise für Kabel oder ein Netzteil verwenden kann. Darunter ist das Fach für die weiteren Flugakkus platziert. Mithilfe eines weiteren Zwischenteils aus Schaumstoff ist der Type 2000 Koffer an dieser Stelle in der Lage sowohl zwei separate Flugakkus als auch die Zwei-Wege-Ladestation mit drei Flugakkus aufzunehmen. Oder anders gesagt: Hier passen auch die Komponenten des Fly More Kits rein.
Im Deckel gibt es noch ein Dokumentenfach, welches quasi prädestiniert dafür ist, den EU-Drohnenführerschein und den Versicherungsnachweis für eure Drohne zu verstauen.
Immer nur Drohne?
Erwähnen müssen wir am Ende unbedingt erneut, dass das allgemeine Konzept, welches hinter der outdoor.case-Serie steckt, für eine hohe Flexibilität der Koffermodelle sorgt. Mit wenigen Handgriffen lässt sich das Inlay für die Mini 3 Pro nämlich aus beiden Koffern entfernen.
Das Coole dabei: Die Drohne und das Zubehör selbst können dabei im Inlay verbleiben. Man kann den Koffer also temporär für etwas anders verwenden und die Mini 3 Pro mit ihrem Zubehör schön sortiert im Inlay ins Regal stellen.
Statt der spezifischen Einsätze für die DJI Mini 3 Pro lässt sich dann beispielsweise ein allgemeiner Einsatz aus modularen Trennwänden mit Klettverbindungen (für Type 2000*) verwenden. Noch individueller wird es mit den ebenfalls erhältlichen Würfelschaumeinsätzen (für Type 2000*), die eine komplett freie Anpassung der Form an andere Geräte ermöglichen.
Uns gefällt das Konzept sehr. Denn so braucht man nicht zig verschiedene Koffer für Geräte, die man ohnehin nie parallel mit auf Reisen nimmt, sondern kann ein einzelnes Koffergehäuse unterschiedlich nutzen.
Fazit
Unser Fazit können wir auch für die neue Mini 3 Pro-Version des Outdoor.Case Type 2000 kurz machen: Wer auf der Suche nach einem extrem robusten und gut verarbeiteten Koffer für seine Drohne ist, kann hier ohne Bedenken zuschlagen.
Das zusätzliche Gewicht, das diese Art der Aufbewahrung mit sich bringt, muss man bereit sein in Kauf zu nehmen. Dann bekommt man aber sehr genau ausgearbeitete Fächer, in denen die einzelnen Komponenten der Drohne sauber hineinpassen.
Preislich müsst ihr euch auf eine Investition von 99 Euro (UVP) für den Koffer einstellen. Das ist in unseren Augen in Anbetracht der gebotenen Qualität aber fair. Zu diesem Schluss kommen wir, nachdem uns der Koffer auf einer über 10.000 km langen Reise im fast täglichen Gebrauch über mehrere Monate bestens begleitet hat. Dem neuen Unternehmensslogan „Cases of Success“ wird der kleine Koffer also auf jeden Fall gerecht.
Pro
- hochwertige Verarbeitung
- extrem robust
- wasser- und staubdicht
- sehr präzise Anpassung an Drohne und Komponenten
- vielseitig umrüstbar
- fairer Preis
- 30 Jahre Garantie auf Metall- und Kunststoffteile
Contra
- höheres Gewicht gegenüber alternativen Transport- und Aufbewahrungslösungen
Also ich hab das Gehäuse seit 2 Monaten im Gebrauch und auch ans andere Ende der Welt gebracht. Durch Wasser gewatet, am Strand als Startplattform verwendet und auch mal kurz komplett unter Salzwasser getaucht –> die Drohne hat es überlebt.
Nur nach dem Flugzeug war es nicht ganz einfach den Koffer zu öffnen, trotz Druckausgleichsventil.
Hi Chris,
danke für das Teilen deiner Erfahrung!
Jo, die Dinger sind robust! Bei starkem Druckunterschied kann es manchmal etwas dauern, bis das Ventil seine Arbeit gemacht hat.
Viele Grüße,
Nils