Der Drone Delivery Anbieter Zipline hat einen neuen Vertrag mit dem Bundesstaat Kaduna im Zentrum von Nigeria geschlossen. Die Zipline Drohnen sollen eingesetzt werden, um Covid-19 Impfdosen bedarfsgerecht im Gebiet des Bundesstaates zu verteilen.
Zipline ist einer der Pioniere, wenn es um die Auslieferung von Impfstoffen und den Transport von medizinischen Proben geht. Das Unternehmen konnte sich schon vor der Corona-Pandemie am Markt etablieren und hat nach dem Aufbau seiner landesweiten Liefernetzwerkes in Ruanda und Ghana, seinen Drohnenlieferdienst auch in die USA ausgeweitet.
Nun will auch ein erster Bundesstaat in Nigeria die Drohnen zur Impfstoffversorgung der Bevölkerung einsetzen.
Zipline Drohnen ersetzen teure Sepzialkühlschränke
Die meisten der aktuell am Markt verfügbaren und erprobten Covid-19-Impfstoffe haben ein Problem: Sie müssen bei extrem niedrigen Temperaturen gelagert und transportiert werden. Dazu sind spezielle Kühlschränke notwendig, die die Vakzine bei -70 °C halten.
Nicht überall auf der Welt sind solche Kühllösungen jedoch so flächendeckend verfügbar, wie in Europa oder gar in Deutschland. Hier hat Zipline mit seinem Drone Delivery Dienst eine Lösung im Angebot, die die Notwendigkeit für diese speziellen Kühlgeräte minimieren soll.
Das Ganze funktioniert indem die Impfdosen per Drohne bedarfsgerecht an die lokalen Praxen und Impfeinrichtungen zugestellt werden. Die Lieferungen werden dabei von zentralen Hubs tiefgekühlt via Drohne losgeschickt und abgeliefert. Während der gesamten Transportstrecke sollen dabei die Temperaturanforderungen der empfindlichen Impfstoff erfüllt werden. Vor Ort bei den Impfeinrichtungen entfallen damit die teuren Investitionen in die Kühleinrichtungen.
Im Rumpf der Drohne wird die Ladung dabei in speziellen Thermobehälter mit Trockeneis auch während des Transportes weiterhin gekühlt.
Dauerbetrieb soll Q2 2021 starten
Wie Reuters berichtet, will Zipline die neue Infrastruktur bereits im zweiten Quartals 2021 an den Start bringen. Dazu baut der Bundesstaat Kaduna unter anderem 255 der wichtigsten Gesundheitszentren aus, um entsprechend beliefert werden zu können.
Insgesamt sollen durch diese neue Infrastruktur zusätzliche 3.000 Jobs entstehen, die die Impfstoffversorgung betreiben. Dabei dürften die meisten Jobs wohl in den Gesundheitszentren selbst entstehen.
Dazu will Zipline dreißig seiner Flugzeug-UAVs einsetzen, die 24 Stunden an 7 Tagen der Woche im Einsatz sein sollen. So können mehrere hundert flexible Lieferungen pro Tag gemacht werden.
Über die letzten Jahre hat das Unternehmen bereits tausende Lieferungen erfolgreich durchgeführt. Die UAVs werden dabei an Rampen mit Katapulten gestartet und werfen ihre Landung dann zielgenau über dem Lieferort ab. Diese gleiten dann an einem speziellen Fallschirm zu Boden. Die Drohne kehrt danach umgehend zum Hub zurück und kann neu beladen werden.
Quelle: Reuters