Eine mit einem LiDAR-Sensor ausgestattet Drohne des 3D-Mapping-Spezialisten Routescene hat dabei geholfen, ein altes Nazi-Konzentrationslager der SS auf einer der britischen Kanalinseln zu finden.
Die Suche nach dem Konzentrationslager wurde dabei von der Professorin Caroline Study Colls der University Staffordshire eingeleitet und von dem Drohenunternehmen Flythru begleitet.
Die Ergebnisse der nun gefundenen Spuren des alten Konzentrationslagers sollen in die TV-Dokumentation „Adolf Island“ einfließen. Die LiDAR-Technologie von Routescene sowie die dazugehörige Mapping-Software lieferten detaillierte Bilder des Gefangenenlagers.
LiDAR ermöglicht Identifikation von Strukturen
Über das besagte Konzentrationslager auf der britischen Kanalinsel Alderney ist nur wenig bekannt. Bis zu 4.000 Menschen sollen die Nazis während des Krieges hier her verschleppt und zur Arbeit gezwungen haben. Wie viele von ihnen auf der Insel umgebracht worden und dort beerdigt sind, ist noch weitgehend unbekannt.
Die LiDAR-Aufnahmen aus der Luft haben es nun erstmals ermöglicht, die genaue Lage des Konzentrationslagers zu bestimmen und dessen Strukturen als Karte zu rekonstruieren.
LiDAR hat die Möglichkeit auch Vegetation und Pflanzenbewuchs zu durchdringen. Was für das menschliche Auge mittlerweile wie eine wild bewachsene Grünfläche aussieht, wird durch die aufgenommenen Daten zu einem Digital Terrain Model zusammengesetzt, das die alten Umrisse von Gebäuden unter dem Pflanzenbewuchs zeigt.
Digitales Entfernen von Pflanzen möglich
Bei dem eingesetzten LiDAR-System LidarPod handelt es sich um ein Produkt von Routescene. Der Sensor besteht im Kern aus einem Velodyne HDL-32 LiDAR-Scanner. Dieser verfügt über 32 unabhängige Laser, die in unterschiedlichen Winkeln zueinander angeordnet sind.
Pro Sekunde kann der LidarPod somit bis zu 1,4 Millionen Bildpunkte der unter dem Scanner liegenden Landoberfläche aufnehmen. Jeder Quadratmeter wurde dabei bis zu 400 Mal von dem Sensor erfasst und digitalisiert.
Der LidarPod ist dabei in der Lage, die Vegetation zu durchdringen und nur die Strukturen des Erdbodens aufzuzeichnen. Mithilfe der Routescene Softwarelösung LidarViewer Pro steht außerdem eine neue Funktion namens „Bare Earth Tool“ bereit, die auch auf der 3D-Karte sämtliche Pflanzenstrukturen entfernt.
Über bleibt ein hochauflösende 3D-Karte mit den Strukturen des SS-Konzentrationslagers.
Das Team rund um Prof. Caroline Study Colls macht sich außerdem auf die Suche nach weiteren Grabstätten, deren Position nur vage bekannt war.
Quelle: Routescene