Nachdem vor wenigen Tagen klar wurde, dass DJI die nächste Generation der Mavic-Enterprise in seine Matrice-Serie eingliedert (Matrice 4 statt Mavic 4 Enterprise), sind jetzt detaillierte technische Daten der neuen Matrice 4 Drohnen aufgetaucht.
Alle bisherigen Informationen und Leaks zur Matrice 4 Serie lest ihr in unserer Übersicht. In diesem Artikel wollen wir uns den frischen technischen Daten der Matrice 4 und Matrice 4T widmen.
Leaker veröffentlicht Fact Sheets zur Matrice 4 Serie
Die neuen Informationen kommen wenig überraschend von dem bekannten Leaker Quadro_News und wurden auf X veröffentlicht. Insgesamt drei Seiten mit technischen Informationen, die vermeintlich zur neuen Matrice 4 Serie gehören sollen, stehen bereit.
Im Vergleich zur aktuellen Mavic 3 Enterprise Serie bleibt eins direkt gleich: Auch die Matrice 4 wird in zwei Varianten erwartet. Die Matrice 4 (ohne Zusatz) spezialisiert sich auf die Inspektion und Kartografierung. Die Mavic 4T ist mit ihrer zusätzlichen Wärmebildkamera vor allem auf Sicherheits- und Rettungsaufgaben fokussiert.
Ein RTK-Empfänger und ein entsprechender Erweiterungsanschluss auf dem Rücken der Drohne stehen beiden Modellen zur Verfügung. Die Integration von RTK als Standardausstattung ist neu gegenüber der aktuellen Mavic 3 Enterprise-Serie, welche hierfür mit einem optionalen RTK-Modul ausgestattet werden musste.
Das sind die Kamera-Specs von Matrice 4 und Matrice 4T
Grundsätzlich teilen sich die beiden Modelle in Bezug auf ihre Kameraausstattung wieder einige Merkmale.
Beginnen wir mit der DJI Mavic 4T Payload:
IR-Kamera:
- 640 x 512 Pixel bei f/1.0
- Hochauflösendermodus kann 1280×1024 Pixel Auflösung erreichen
- Sensor erlaubt Kalibrierung der Temperatur in Echtzeit
Telekamera:
- 1/1,5 Zoll CMOS-Sensor mit 48 MP
- Blende: f/2,8
- Brennweite: 168 mm
- Zoom: max. 112x Hybrid-Zoom (das wäre das Doppelte der M3E-Serie)
Medium-Zoom-Kamera:
- Neue mittlere Brennweite als dritte Option
- 1/1,3 Zoll CMOS-Sensor mit 48 MP
- Blende: f/2,8
- Brennweite: 70 mm
Weitwinkelkamera:
- 1/1,3 Zoll CMOS-Sensor mit 48 MP
- Blende: f/1,7
- Brennweite: 24 mm
Zusätzlich sind noch ein Laserentfernungsmesser und ein neuer IR-LED-Strahler mit bis zu 100 m Reichweite integriert.
Für die Matrice 4 (M4E) Payload lassen sich die Spezifikationen nur grob herleiten. Es ist zu erwarten, dass die Payload denselben Laserentfernungsmesser und die gleiche Telekamera sowie Medium-Zoom-Kamera verwenden wird.
Bei der Hauptkamera (Weitwinkel) soll eine neue Werkskalibrierung für höhere Präzision sorgen. Des Weiteren nennt das Material eine neue Verzerrungskorrektur, welche besonders für Mapping-Aufgaben Verbesserungen mitbringen soll.
Genaue Spezifikationen zum verwendeten Sensor und dem Objektiv fehlen bisher jedoch.
Neue KI-Funktionen und Flug ohne GNSS
Zudem nennen die Folien einige neue Funktionen zur Matrice 4 Serie. Die Drohnen sollen basierend auf künstlicher Intelligenz in der Lage sein, verschiedene Objekte automatisch zu erkennen. Dazu sollen Personen, Fahrzeuge und Schiffe gehören. Eine Ergänzung dieser Erkennung soll durch Drittmodelle offenbar ermöglicht werden.
Des Weiteren bekommt die Matrice 4 offenbar erstmals einige intelligente Flugmodi spendiert, wie wir sie von den herkömmlichen Consumer-Drohnen kennen (dort bekannt als ActiveTrack / FocusTrack). Auch ein Tracking-Modus scheint dieses Mal bei den neuen Enterprise-Modellen mit an Bord zu sein.
Weitere Werkzeuge wie das Einzeichnen von Linien und das Markieren von Zielen sollen die Arbeit mit der Drohne erleichtern.
Für Situationen ohne Satellitenempfang (z.B. beim Flug unter Brücken) soll die Matrice 4 außerdem in der Lage sein, alleine auf Basis ihrer Sichtsensoren zu navigieren.
Schnelleres Mapping dank 5-fach Positionierung
Update 5. Januar 2025: Neue Informationen zur Matrice 4 zeigen, dass das neue Enterprise-Modell in der Lage sein soll, Mapping-Aufgaben mit fünf Aufnahmepositionen pro Punkt auszuführen. Die M3E kann lediglich drei Positionen (vorwärts, rückwärts, unten) und benötigt deshalb zwei vertikale Durchgänge, um genug Fotos zur Rekonstruktion eines 3D-Modells zu schießen.
Bei der Matrice 4 soll dies dank einer X-förmigen Überlappung durch fünf Aufnahmepositionen in einem Abflug möglich sein, was selbstverständlich die Missionsdauer verkürzt. Damit wäre die Matrice 4 in dieser Hinsicht auf Augenhöhe mit der Zenmuse P1 Mapping-Kamera, welche ebenfalls fünf Positionen verwendet, diese jedoch in einem Kreuzmuster aufnimmt.
Inwiefern sich diese geleakten technischen Daten bestätigen werden, bleibt natürlich vorerst abzuwarten.
Quelle: Quadro_News via X