Das kanadische Unternehmen Flash Forest hat sich auf die Pflanzung vom Bäumen spezialisiert, um den stetig fortschreitenden Verlust von Waldflächen auf dem Planeten entgegenzuwirken. Im Gegensatz zu anderen Initiativen setzt Flash Forest bei seiner Arbeit jedoch auf modernen Drohnentechnologie.
Es steht wohl außer Frage, dass die Umwandlung von Waldflächen zur landwirtschaftlichen Nutzung sowie der Verlust von Waldflächen durch schwere Waldbrände den Bestand an Wald auf der Erde immer weiter schrumpfen lässt. Um das zu verhindern, kämpfen einige Unternehmen, Aktivisten und NGOs für die Aufforstung von zerstörten Waldflächen.
Im Fall des kanadischen Unternehmens Flash Forest kommen dazu sogar Drohnen zum Einsatz, die die anstrengend Arbeit des eigentlichen Pflanzens übernehmen und damit so schnell sein sollen, wie zehn Menschen mit der Schaufel.
Flash Forest Drohne schießt Samen in den Boden
Möglich wird dies durch eine speziell modifizierte Drohne, die in der Lage ist, die Samen direkt in den Boden einzubringen, ohne dass dazu erst aufwändig ein Loch mit der Schaufel gegraben werden muss.
Flash Forest setzt dazu als UAV-Basis auf eine DJI Matrice M600 Pro Drohne, die mit einer speziell für die Aufforstung entwickelten Abschusseinrichtung ausgestattet ist. In einem Behälter werden spezielle Samenschalen eingefüllt. Diese enthalten mehrere frische Samen von verschiedenen Baumarten sowie weitere Zusätze, die die Samen bei ihrem Wachstum unterstützen sollen. Jede Samenschale hat außerdem Nährstoffe für bis zu 9 Monate an Bord.
Die Flash Forest Drohne nutzt dann eine Mechanismus auf Pneumatikbasis, der die Samenschalen an der gewünschten Stelle in den Boden schießt. Dabei wird ebenfalls gesteuert, wie tief die Samen in den Boden geschossen werden müssen. Auf diese Art und Weise soll die Drohne bis zu zehn Mal schneller sein, als herkömmliche Aufforstungsarbeiter.
Neben dem zeitlichen Aspekt spiegelt sich das auch in den Kosten wider. Das Pflanzen eines Baumes mit der Flash Forest Drohne kostet laut Unternehmen nur 0,55 US-$. Das entspricht einem Viertel dessen, was herkömmliche Methoden bisher benötigt haben.
Drohne nutzt Mapping-Technologien zur Waldplanung
Die Drohne fliegt dabei nicht einfach los und beginnt Samen für Bäume in den Boden zu schießen. Zuvor wird das aufzuforstende Gebiet zunächst aus der Luft vermessen und kartografiert. Auch dazu kommt die Drohne zum Einsatz.
Auf Basis dieser Kartendaten wird dann die optimale Bepflanzungsdichte berechnet, auf Basis derer im Nachgang die Samen in den Boden eingebracht werden. Derzeit pflanzt die Drohne knapp 1000 bis 2000 Bäume pro Hektar an abzudeckenden Terrain.
Flash Forest achtet dabei außerdem auf die Umgebung, indem verschieden Baumarten gesät werden, die heimisch sind und in das jeweilige Gebiet passen. Die Drohne arbeitet aus der Luft also fleißig an der Aufforstung von Mischwald.
Besonders interessant: Da die M600 Pro Drohnen während des Pflanzvorgangs fast vollständig autonom agieren, könnten zwei Menschen potenziell bis zu bis zu 10 dieser Drohnen parallel überwachen, Saamenschalen nachfüllen und Akkus wechseln. So könnten bis zu 100,000 Samen mit nur zwei Personen pro Tag in einem Gebiet eingebracht werden. Werte, von denen manuelle Aufforstungsprojekte derzeit nur träumen können.
Das Unternehmen sucht im Übrigen stetig Unterstützer, um noch mehr Brachflächen wieder mit Wald zu begrünen.
Quelle: Flash Forest