Der unter viele Modellbauern bekannte RC-Gigant HobbyKing muss sich nun demnächst vor Gericht in den USA verantworten. Die US-Behörde FCC hat Hobbyking und seine dazugehörigen Unternehmen nun im US-Bundesstaat Oregon angeklagt. Es geht um eine unbezahlte Strafe in Millionenhöhe.
Wer in den Flugmodellbau einsteigt, egal ob Drohnen oder andere Flugmodelle, landet wohl unweigerlich früher oder später auch einmal auf der Website von HobbyKing. Das Unternehmen vertreibt schon seit 2005 selbst entwickelte und unter eigene Namen produzierte RC-Komponenten und -modelle zu teilweise sehr attraktiven Preisen.
Doch in den USA stieß HobbyKing bereits 2020 mit der FCC aneinander und kassierte eine Strafe. Jetzt macht die Behörde ernst und treibt das Geld ein.
Hobbyking soll Strafe für FPV-Sender ohne FCC-Freigabe zahlen
Das Gerichtsverfahren, dass dem Online-Retailer und droht, fußt auf einer Strafe, die die Federal Communications Commission (FCC) bereits im Juli 2020 gegen HobbyKing und seine zusammenhängenden Unternehmen aussprach.
Die FCC ist in den USA dafür verantwortlich, Produkte freizugeben, die Telekommunikationsnetzwerke in den USA verwenden, um deren uneingeschränkten Betrieb stets zu gewährleisten. Dazu gehört unter anderem die Verwaltung des Frequenzkataloges für alle Geräte, die Funktechnologie verwenden.
Im Falle der ausgesprochenen Strafe in Höhe von 2,8 Millionen US-$ (2.861.128 US-$ um genau zu sein) hatte die Behörde über einen längeren Zeitraum beobachtet, wie die nun angeklagten Unternehmen nicht zertifizierte Audio- und Videosender (also FPV-Sender) an Modellbauenthusiasten verkaufte.
Diese Produkte waren nicht nur nicht entsprechend der Vorgaben geprüft und bei der FCC registriert worden, sind ließen sich vor allem auch in Frequenzbereichen betreiben, die teilweise für andere wichtige Dienste, wie die Flugsicherheitsüberwachung (Radar) der FAA verwendet werden. Aus diesem Grund benannte die FCC die verkauften Produkte als „Gefährdung für die Öffentlichkeit“.
Forderung bleiben offen, jetzt geht es vor Gericht
Bis Mitte April 2022 blieb diese Forderung gegenüber den verschiedenen Firmen, die hinter HobbyKing stecken, jedoch offen. Damit sah sich die FCC offenbar nun gezwungen, den nächsten Schritt einzuleiten und die ausgesprochene Strafe vor Gericht einzuklagen.
Die entsprechende Klage wurde nun im US District Court von Oregon eingereicht und richtet sich gegen die Unternehmen ABC Fulfillment Services LLC, HobbyKing USA LLC, Hobbyking.com, Indubitably, Inc., HobbyKing Corp., HobbyKing USA LLC, HobbyKing und Hobbyking.com.
Die Klage landete nun in Oregon, weil das Unternemen Indubitably, Inc hier seinen Hauptsitz angemeldet hat.
Insgesamt geht es um 65 verschiedene FPV-Sender, die gegen die Auflagen der FCC verstoßen haben soll, in dem sie einfach ohne Registrierung und Bereitstellung von Prüfdokumentation vermarktet wurden.
Zu den bereits offenen 2.861.128 US-$ gesellen sich nun noch 39.278 US-$ Verzugszinsen und Mahngebühren. Spannend wird, wie die Sache ausgeht. Zuvor soll sich das Unternehmen zu der originalen Strafe bereits geäußert und zu Protokoll gegeben haben, dass das Unternehmen die originale Strafsumme in diese Höhe nicht aufbringen könne.
Quelle: FCC, Oregon Live