Ohne Frage: Niemand von uns dürfte sich wirklich auf eine Zukunft freuen, in der ständig und überall Geräusche von fliegenden UAVs zu hören sind. Die EASA hat dieses Herausforderung ebenfalls erkannt und jetzt einen Vorschlag gemacht, wie die Lautstärke von UAVs mit einer neuen standardisierten Messmethode erfasst werden soll.
Schon heute ist es in vielen größeren Städten laut. Und zwar nicht nur tagsüber, auch nachts herrscht immer ein Grundrauschen, dass je nach Wohnort, belastend sein kann. In einer Zukunft in der Drohnen immer mehr Aufgaben übernehmen, die heute auf andere Art und Weise durchgeführt werden, kommen weitere Geräuschquellen hinzu.
Damit hier ein einheitliches Verständnis darüber herrschen kann, welches UAV eigentlich wie laut ist, schlägt die EASA nun eine Standardisierung der Messmethode vor, um die Geräuschemissionen zu ermitteln.
Lautsärke von Drohnen wir zunehmend wichtiger Rolle spielen
Wie eingangs schon erwähnt, haben manche Städte oder Wohnorte bereits ein Lautstärkeproblem. Alles was hier zusätzlichen Lärm verursacht, dürfte mehr als kritisch hinterfragt werden.
Neben all den rechtlichen Hürden, die gerade von Drohnenherstellern navigiert werden, müssen, könnte es eine ganz andere Frage sein, die am Ende über den Erfolg der Drohnentechnologie entscheidet: Sind die Geräuschemissionen von UAVs in größerer Anzahl überhaupt gesellschaftlich akzeptiert?
Um hier einen vergleichbaren Wert zu schaffen, will die EASA allen Beteiligten (Regierungen, Behörden, Herstellern von Drohnen) ein standardisiertes Werkzeug an die Hand geben. Diese Messmethode dürfte sich zukünftig auch zu einem Ansporn entwickeln, die Drohnenmodell möglichst leise zu machen.
Vorschlag für Messmethode gilt für SPECIFIC-Kategorie
Wer jetzt also Freizeitpilot schon wieder Angst bekommen hat, dass damit die nächsten Regelungen über der Drohnenwelt ausgekippt werden, kann aber für den Moment beruhigt sein.
Das Papier, das von der EASA vorgestellt wurde hat den Titel „Guidelines on Noise Measurement of Unmanned Aircraft Systems Lighter than 600 kg Operating in the Specific Category (Low and Medium Risk)“ und richtet sich explizit an den Flugbetrieb in der SPECIFIC-Kategorie.
Wir sprechen hier also von Anwendungen, wie der automatisierten Inspektion von Infrastruktur im BVLOS-Betrieb oder der berühmten Zustellung von Waren mit der Drohne (Drone Delivery).
Das Dokument ist bisher nur ein Entwurf und beschreibt detailliert, welche Messverfahren anzuwenden sind und wie der gesamte Messaufbau auszusehen hat, um zu standardisierten Ergebnissen zu kommen.
Dabei geht es der EU-Behörde zum aktuellen Zeitpunkt rein um die Erfassung der Emissionen an sich. Später ist geplant, dass auch entsprechende Datenbank für verschiedene UAV-Modelle entstehen könnte.
Mittelfristig könnten diese standardisierten Drohnenlautstärkewerte dann beispielsweise von Regierungen genutzt werden, um den Betrieb über sensiblen Bereichen (Naturschutzgebieten, etc.) nur auf besonders leise Drohnen zu beschränken.
Für die OPEN Category in der wohl die allermeisten unserer Leser unterwegs sind, ist so etwas in diesem Maße aber noch nicht vorgesehen. Die EASA gibt aktuell der Öffentlichkeit die Möglichkeit dazu, den Entwurf bis zum 13. Januar 2023 zu kommentieren.
Quelle: EASA