Ein Fly-Away ist gefährlich und kann teuer werden. Das bekommt nun ein US-Drohnenpilot zu spüren, der die Kontrolle über seine Drohne in Las Vegas verloren hat. Der Quadcopter landete schließlich neben einer Ladebahn des Las Vegas Airport.
Das die folgenden Ereignisse nur mit einer Geldstrafe endeten und niemand wirklich verletzt worden ist, ist reines Glück. Ein vollständig unkontrollierter Flug einer DJI Phantom 3 Drohne* endete im Juni 2018 neben einer aktiven Landebahn des McCarran International Airport in Las Vegas.
Der verantwortliche Pilot der Drohne wurde nun von er FAA zu einer Strafe von 14.700 US-$ verdonnert, die sich mittlerweile durch Zahlungsverzug und Überschreitung von Terminen auf 20.000 US-$ erhöht hat.
Foto von Riesenrad wird zu teurem Ernst
Verantwortlich für den Flug und die nachgelagerten Geschehnisse ist ein Tourist aus Kalifornien der mit seiner Drohne unbedingt ein Foto von einem Riesenrad auf dem Las Vegas Strip machen wollte.
Der Flug begann nach Angaben des Piloten auf dem Oberdeck eines Parkhauses des bekannten Cesars Palaces Hotels. Von dort aus machte sich der Pilot mit seiner Phantom 3 auf in Richtung des Riesenrads. Nach Angaben des Piloten war zum Zeitpunkt des Abgeben eine stabile GPS-Verbindung verfügbar.
Auf Höhe des Las Vegas Strips begannen dann plötzlich die Probleme und die Drohne fing an davon zu fliegen. Da der Pilot die Drohne nicht mehr kontrollieren konnte, wird von einem klassischen Fly-Away ausgegangen.
Video zeigt Route der Drohne
„Glücklicherweise“ hatte der Pilot die Kamera der Phantom 3 Drohne bereits zu Beginn nach unten gerichtet und eine Aufnahme gestartet. So ist der gesamte Flug (über 18 Minuten) über eine Strecke von mehr als 2 Meilen dokumentiert.
Die Drohne driftet dabei ganz langsam in einer Höhe von knapp 100 Meter (laut Pilot) über Las Vegas.
Gruselig sind die letzten Minuten des Videos, als die Drohne langsam das Geländes des McCarran International Airport in Las Vegas erreicht und die ersten Flugzeuge am Boden auftauchen.
Zur Ladung setzt die Phantom 3 dann direkt neben einer aktiven Landebahn an und kommt dort nach knapp 20 Minuten „autonomen“ Fluges auf einem Kiesbett zu Boden.
Liste der Rechtsverstöße ist lang
Wie man sich bereits vorstellen kann, kommt die Summe von 14,700 US-$ Strafgebühren nicht von ungefähr. Der Pilot hat bei seinem Flug eine ganze Latte an Regeln missachtet.
Die FAA hat später bekannt gegeben, dass die Drohne zwar eine Registrierungsnummer getragen hat, diese aber falsch war. Nur mit ein wenig Ausprobieren von Kombinationen konnte der Besitzer der Drohne ausfindig gemacht werden. Die Nummer muss in den USA von außen an der Drohne befestigt werden.
Folgende Verstöße liegen der Strafe zu Grunde (Liste nicht vollständig):
- Drohnenflug ohne Erlaubnis
- in kontrolliertem Luftraum (der Las Vegas Strip liegt im 5-Meilen-Radius des Flughafens)
- Flug über Personen
- Gefährdung anderer Flugzeuge
Was löste den Fly-Away aus?
Nicht ganz klar scheint zu sein, was genau den Fly-Away der DJI Phantom 3 Drohne* ausgelöst hat. In einem Forumpost im DJI Forum spricht der Pilot selbst davon, dass sich der Home Point der Drohne während des Fluges aktualisiert haben soll.
In diesem Fall wohl genau auf das Geländes des Flughafens. Warum der Pilot den – dann wohl Return-to-Home-Flug – nicht abbrechen konnte ist unbekannt. Es muss demnach wohl zu einer vollständigen Unterbrechung der Funkverbindung zwischen Fernsteuerung und Drohne gekommen sein.
Die vollständigen Flight Logs sind mittlerweile ebenfalls online verfügbar. Daraus sind diverse Disconnects, Yaw- und Compas-Errors zu sehen. Auch der Home Point wird tatsächlich des öfteren neu gesetzt.
Quelle: PetaPixel