Der chinesische Drohnenhersteller DJI bekommt bereits seit geraumer Zeit mit, was es bedeutet, Marktführer in einem Zukunftsmarkt zu sein. Nun hat das Unternehmen das nächste potenzielle Patentverfahren in den USA am Hals. Dieses Mal kommt die Klage von einer Größe im Luftfahrtsektor: Textron.
Patentklagen und Auseinandersetzungen vor Gericht sind für DJI mit Sicherheit keine neue Sache mehr. Wer im Technologiebereich unterwegs ist und seine Geschäfte in den USA macht, muss heutzutage ja beinahe schon damit rechnen, dass es zu solchen juristischen Kämpfen kommt.
Bisher waren es aber vor allem andere Drohnenhersteller (z.B. Autel), die sich durch DJI und seine Produkte in ihren Rechten verletzt fühlten, nun gesellt sich mit Textron ein Unternehmen aus der etablierten Luftfahrt in die Reihen den Kläger dazu.
DJI soll fünf Patente von Textron verletzt haben
Eingereicht wurde die Klage gegen den Drohnenhersteller am vergangenen Montag vor dem US District Court für den Western District of Texas in der Stadt Waco. Genaue Details über den Umfang der Klage sind aktuell noch nicht öffentlich verfügbar.
Es soll sich aber gleich um fünf verletzte Patente unterschiedlicher Technologien handeln, die DJI in seinen Drohnen in den Augen von Textron unberechtigt zum Einsatz bringt.
Textron selbst dürfte den meisten wohl für seine Sportflugzeuge der Cessna-Reihe bekannt sein. Das Unternehmen kauften den Traditionshersteller bereits im Jahr 2014 auf.
Die nun eingereichten Klagen erfolgen im Namen des Helikopterherstellers Bell Textron. Auch Bell arbeitet seit geraumer Zeit an Drohnen – jedoch vor allem für den Personentransport.
Flight Controller im Fokus?
Wie oben bereits angedeutet, sind die bisherigen Details zu den genauen Inhalten der Klage noch dünn. Im Kern soll es aber unter anderem um die Technologie gehen, die DJI in seinem Controllern verwendet.
Hier ganz speziell ist die Rede von der Anbindung der Kamera an den Rest der Systeme der Drohne. Welche Patente in den Augen von Textron genau verletzt werden, ist derzeit noch nicht öffentlich.
Wie in den meisten Fällen von Patentklagen, dürfte es auch in diesem Fall um viel Geld gehen. Als Weltmarktführer im Bereich der Zivildrohnen, hat DJI sich über die letzten Jahre in beachtlicher Geschwindigkeit einen großen Teil des Marktes gesichert. Dass andere einen Teil vom Kuchen abhaben wollen, ist keine Besonderheit.
Durchgesetzte Patentklagen können ein Weg sein, dieses Ziel zu erreichen. Erfolgreiche Patenklagen können hohe Einmalzahlungen oder sogar Umsatzbeteiligungen zur Folge haben. Häufig in Form von außergerichtlichen Einigungen.
Jetzt muss sich das Gericht der Sache jedoch zunächst einmal annehmen und Verhandlungen vorbereiten. DJI dürfte ebenfalls an seiner Verteidigung arbeiten. Im Übrigen wurden direkt alle drei großen Unternehmen von DJI verklagt: SZ DJI Technology Co., Ltd., DJI Technology, Inc und DJI Europe B.V.
Quelle: DroneDJ